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Blockchain-Grundlagen: Was ist Geld?

Geld haben wir als Banknoten und Münzen im Portemonnaie, auf dem Girokonto, als Guthaben auf Chip-Karten oder als Bezahlsystem wie Apple Pay oder Google Pay auf dem Smartphone. Die Form ist vielfältig und nicht entscheidend. Es kommt nur darauf an, dass unser “Geld” auch von anderen Menschen, Firmen und Institutionen allgemein als Zahlungsmittel akzeptiert wird. In der Volkswirtschaft sagt man, dass Geld drei Funktionen erfüllen muss: 

  • Tauschmittel
  • Recheneinheit
  • Wertspeicher.

Geld dient in im Alltag zunächst einmal als Tausch- oder Zahlungsmittel. Ware gegen Ware zu tauschen ist nämlich sehr umständlich. Geld vereinfacht das Wirtschaftsleben erheblich, weil es den Wert von Waren über eine Recheneinheit vergleichbar macht. Ohne Geld müssten die einzelnen Tauschverhältnisse untereinander bestimmt werden: Eier in Äpfel, Eier in Salz, Salz in Nähgarn. Ein Rechenbeispiel soll das verdeutlichen: Schon bei 100 Waren gibt es 4.950 Tauschverhältnisse. Einigt man sich dagegen auf Geld – in unserem Beispiel der Euro – als Recheneinheit, hat man es nur noch mit 100 Preisen zu tun: Eier in Euro, Salz in Euro, Nähgarn in Euro.

Geld ist, was letztlich als Geld allgemein akzeptiert wird.

Die heutigen Geldformen haben sich aus Primitivgeld entwickelt. das waren beispielsweise Muscheln oder Reis, die im Geschäftsleben als Tauschmittel akzeptiert wurden.

Steingeld auf der Insel Yap
Foto: Peter2pan – CC BY-SA 3.0, https://bit.ly/3pIUF3A

Auf der pazifischen Insel Yap galten mit einem Loch versehene Steinscheiben unterschiedlicher Größe als Zahlungsmittel (Steingeld ). lAuf der pazifischen Insel Yap galten mit einem Loch versehene Steinscheiben unterschiedlicher Größe als Zahlungsmittel (Steingeld ).

Federgeld (“Tevau”) im Ethnologischen Museum Berlin (Humboldt-Forum) – Foto: Christoph Dernbach

Auf dem Santa-Cruz-Archipel, einer abgelegenen Inselgruppe, die lange Zeit zu den Salomonen gehörte, wurde bis in das 20. Jahrhundert hinein Federgeld (“Tevau”) verwendet. Tevau sind Prestige- und Wertobjekte und wurden vor allem im Norden des Santa-Cruz-Archipels
v. a. als Brautpreis getauscht. Nur auf Nendö stellten Spezialisten (Vogelfänger, Plättchenhersteller, Wulstbinder) die Tevau her. Es war eine Auftragsarbeit mit Unterstützung der Ahnen. Das etwa neun Meter lange Band besteht aus über 1.500 überlappenden Plättchen. Auf jedes Plättchen wurden zwei Reihen rote Federn aufgeklebt. Der Wert der Tevau hing v. a. von der Farbintensität der Federn ab.

Die Edelmetalle Gold und Silber übernahmen bereits in vorgeschichtlicher Zeit die Funktion von Geld. Sie bieten genau wie die ebenfalls häufig verwendete Bronze den Vorteil, dass sie relativ knapp, haltbar und leicht teilbar sind. Mit der Einführung von Metallgeld konnten die Probleme überwunden werden, die mit der Verwendung verderblicher Waren als Geld einhergingen.

Frühform der Münze aus dem 7. Jh. v. Chr. (Phanes-Stater)
Foto: Classical Numismatic Group, Inc. http://www.cngcoins.com, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=50058072

Die ältesten bekannten Münzen stammen aus der Mitte des 7. Jahrhunderts vor Christi Geburt aus dem Königreich Lydien in der heutigen West-Türkei. Damals waren es noch Metallklümpchen, die mit einer Prägung versehen worden waren. Im Laufe der Zeit wurden die geprägten Metallstücke zunehmend breiter, flacher und immer besser gerundet.

Die Idee von genormten und geprägten Münzen verbreitete sich schnell. Die ersten Münzen zeigten Symbole aus der Natur oder der Mythologie, später oftmals Herrscherporträts.

Der Münzherr, der das „Münzregal“ (d. h. das Recht, Münzen zu prägen ) innehatte, garantierte mit seinem Abbild oder Zeichen, dass die Münzen gemäß den Münzregeln hergestellt waren.

Römische Münze mit dem Bildnis CäsarsFoto: Classical Numismatic Group, Inc. http://www.cngcoins.com, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=516722

Münzgesetze legten meistens fest, dass der Wert von ausgeprägten Goldmünzen und großen Silbermünzen ein wenig höher lag als der Preis des in der Münze enthaltenen Edelmetalls. Zum einen deckte dies die Kosten der Münzherstellung. Zum anderen verhinderte es, dass die mühsam „in Geldform“ gebrachten Münzen schnell wieder als Rohstoffe eingeschmolzen wurden. Dennoch sollte dafür gesorgt sein, dass in jeder Münze genügend Gold oder Silber enthalten war.

Weil Edelmetalle schon immer besonders wertvoll waren, war auch der Wert einer einzelnen Großsilber- oder gar Goldmünze so hoch, dass man damit kleinere Beträge gar nicht begleichen konnte. Dafür benötigte man „Kleingeld“. Dieses Kleingeld bestand aus sogenannten Teil- oder Scheidemünzen. Ihr Wert lag deutlich über dem Preis für die enthaltenen Rohstoffe und die Herstellung. Das moderne Münzgeld heutzutage besteht überwiegend aus Scheidemünzen.

Deutsches Geld vor der 1923er Währungsreform:
50-Pfennig-Stück
CC BY 2.5, https://bit.ly/3vMrYDP

Ab Mitte des 19. Jahrhunderts existierte in vielen Ländern der Goldstandard bei dem der Umtausch von gesetzlichen Zahlungsmitteln (Münzen, Banknoten) in eine feststehende Menge Gold versprochen wurde. Um 1930 haben fast alle größeren Staaten den Goldstandard aufgegeben. An die Stelle eines solchen Standards traten geldpolitische Maßnahmen der Notenbanken, die eine Preisniveaustabilität sicherstellen sollten.

Verwendet man Geld als Recheneinheit, kann man auch den Wert der unterschiedlichen Waren und Dienstleistungen untereinander vergleichen. Dabei ist es wichtig, dass die Geld-Einheit nicht zu groß ist, sondern gut teilbar ist, zum Beispiel in Euro und Euro-Cent oder Dollar und Dollar-Cent.

Geld muss aber vor allem auch als Wertaufbewahrungsmittel funktionieren, also über längere Zeit seinen Wert behalten. So kann man es aufbewahren und zu einem späteren Zeitpunkt für einen Einkauf nutzen. Um als Wertspeicher zu dienen, muss Geld haltbar und wertbeständig sein. Die Besitzer von Geld müssen darauf vertrauen, dass sie sich für ihr Geld zu einem späteren Zeitpunkt noch genau so viel kaufen können wie heute. Die Kaufkraft des Geldes muss also erhalten bleiben.

Früher versuchte man, die Kaufkraft des Geldes durch das Material wie z.B. Gold oder Silber zu erhalten. Heute haben Münzen und Banknoten kaum noch einen Materialwert. Buchgeld und digitales Geld sind sogar nur elektronische Datensätze. Daher müssen die Menschen heutzutage darauf vertrauen können, dass ihr Geld seinen Wert behält.

Die Geschichte des Geldes bis hin zum Bitcoin waren schon im November 2017 Aufmacher der ARD-Tagesthemen

Quellen:

Deutsche Bundesbank: Geld und Geldpolitik
Schülerbuch für die Sekundarstufe II

Seite „Geld“. In: Wikipedia – Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 29. September 2021, 08:58 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Geld&oldid=215980290 (Abgerufen: 26. Oktober 2021, 17:34 UTC)

Christoph Meinel, Tatiana Gayvoronskaya, Maxim Schnjakin: Blockchain: Hype oder Innovation, Universitätsverlag Potsdam 2018.

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