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EZB bereitet sich auf digitalen Euro vor

Lange Zeit stand die Europäische Zentralbank der Idee einer Digitalwährung sehr skeptisch gegenüber. Doch zum 25-jährigen Jubiläum der EZB bereiten die Zentralbanker in Frankfurt einen Entwurf für eine digitale Version des Euro vor. Die EZB reagiert damit auf den Druck, der von der Entwicklung von Kryptowährungen und den damit verbundenen Technologien ausgeht..

Ein digitaler Euro könnte den Menschen eine Möglichkeit bieten, Dinge zu kaufen, ohne von Zahlungsdienstleistern abhängig zu sein, die von außereuropäischen Unternehmen kontrolliert werden, also unter anderem Mastercard, Visa, PayPal, Apple Pay und Google Pay. Dieses Veränderungspotential sieht inzwischen auch EZB-Präsidentin Christine Lagarde so.

Experten erwarten nun, dass die Exekutivkommission der Europäischen Union in diesem Sommer einen Gesetzesvorschlag zu dieser Idee vorlegen wird,. Die Zentralbank wird dann vermutlich im Oktober einen detaillierten Vorschlag für die Gestaltung einer digitalen Währung veröffentlichen.

Zentralbanken auf der ganzen Welt, darunter auch die US-Notenbank, prüfen vorsichtig digitale Währungen, da Bargeld zunehmend durch elektronische Zahlungen ersetzt wird. Einige kleinere Volkswirtschaften wie Nigeria, die Bahamas und Jamaika haben bereits digitale Währungen eingeführt, während China Testläufe durchführt.

Die Zentralbanken reagieren auch auf das Aufkommen von Kryptowährungen, die die Befürchtung geweckt haben, dass die Menschen eines Tages zu konkurrierenden Formen des digitalen Geldes übergehen könnten, die die nationalen Währungen untergraben würden.

Philipp Sandner, Leiter des Blockchain Center an der Frankfurt School of Finance & Managemen, geht davon aus dass der digitaler Euro der EZB so etwas werden wird wie eine Guthaben-Geldkrte (“prepaid debit card”), die aber nicht von Visa oder Mastercard herausgegeben wird sondern von der Zentralbank. Der Experte sieht in dieser eher kleinen Lösung auch eine Chance, manche der Sorgen über die Digitalwährung zu zerstreuen. “Aber es kommt auf die Spezifikation der EZB und die Gesetze der Kommission an.”

Eine digitale Währung, die von einer Zentralbank gestützt wird, wäre ein sicheres und stabiles Zahlungsmittel – im Gegensatz zu flüchtigen Kryptowährungen, deren Kurseinbrüche im vergangenen Jahr und Zusammenbrüche von Börsen wie FTX den Ruf nach Regulierung laut werden ließen. Die EU war weltweit führend, als sie letzte Woche die Regeln für den Krypto-Sektor endgültig verabschiedete.

Während Europa über eine eigene digitale Währung auf Zentralbankbasis nachdenkt, ist die größte Frage: Wie würde sie das verbessern, was den Verbrauchern bereits zur Verfügung steht?

“Niemand ist in der Lage, diese Frage zu beantworten, nicht einmal die EZB”, sagt Sandner. “Als Nutzer frage ich mich: ‘Was ist der Nutzen, warum brauchen wir eine weitere Lösung?'”, sagte er. Mit Apple Pay zum Beispiel kann man seinen morgendlichen Kaffee – und alles andere – durch zweimaliges Antippen des Telefons kaufen, eine nahtlose Erfahrung, die der digitale Euro erst noch erreichen müsste. “Sie müssen mindestens so gut sein wie Apple Pay und Mastercard, was schwierig ist, sonst werden die Leute ihn nicht nutzen”, sagte er.

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